Unternehmensverkauf Schritt für Schritt
Einführung
Sobald Sie den Entschluss gefasst haben, Ihr Unternehmen zu verkaufen, benötigen Sie bestimmte Kenntnisse über den Ablauf dieses Prozesses. Ihr Unternehmen ist schließlich ein wertvolles Gut, für dessen Verkauf besondere Regeln gelten. Daher ist eine gründliche Vorbereitung für einen transparenten Verkauf mit vollständiger Übertragung der Verpflichtungen unerlässlich. Dazu gehört es, sich im Vorfeld alle notwendigen Informationen zu beschaffen, damit Sie in den einzelnen Phasen nicht unter Zeitdruck geraten und schnell Entscheidungen treffen müssen. Selbst wenn Sie von einem erfahrenen M&A Berater bei der Durchführung aller Transaktionsprozesse unterstützt werden, ist eine solide Vorbereitung von entscheidender Bedeutung.
In diesem Artikel möchten wir Ihnen die einzelnen Schritte vorstellen, die mit dem Verkauf eines Unternehmens verbunden sind. Wir werden Ihnen die wichtigsten Fachbegriffe wie Due Diligence und Bieterverfahren erläutern, die für Sie als Verkäufer von Bedeutung sind, und die häufigsten Gründe nennen, aus denen Unternehmer ihr Geschäft veräußern. So erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Aspekte dieses komplexen Vorhabens. Wir gliedern den Verkaufsprozess in zeitlich aufeinanderfolgende Phasen, die bei jedem Firmenverkauf üblich sind. Am Ende werden Sie die wichtigsten Aufgaben kennen, verstehen, welche Faktoren eine bedeutende Rolle bei Verkäufen spielen.
Der Unternehmensverkauf: Wie der Prozess in vier Schritten abläuft
Wenn Sie darüber nachdenken, Ihre Firma zu verkaufen, ist es ratsam, sich darauf gut vorzubereiten. Der Verkaufsprozess für ein mittelständisches Unternehmen besteht normalerweise aus vier Hauptphasen:
1. Vorbereitungsphase:
In dieser Phase bereiten Sie Ihr Unternehmen auf den Verkauf vor. Das kann bedeuten, Ihre Finanzen zu ordnen, Ihr Geschäft zu optimieren und alle relevanten Dokumente zusammenzustellen.
2. Vermarktungsphase:
Hier geht es darum, potenzielle Käufer für Ihr Unternehmen zu finden und ihnen die Vorteile eines Kaufs zu präsentieren. Auf viaductus (opens in a new tab) können Sie ein ansprechendes Inserat für Ihren Unternehmensverkauf erstellen.
3. Verhandlungsphase:
Sobald Sie potenzielle Käufer gefunden haben, verhandeln Sie mit ihnen über den Verkaufspreis und die Bedingungen des Vertrags. Es geht darum, eine Einigung zu erzielen, die für beide Seiten akzeptabel ist.
4.Vertragsphase:
Wenn Sie sich mit einem Käufer einigen, wird der Verkauf rechtlich festgelegt. Hier werden die Verträge unterzeichnet und die Transaktion abgeschlossen.
Je nach Situation in welcher Sie und Ihr Unternehmen sich befinden, können diese Phasen unterschiedlich sein. Wir bieten Ihnen jedoch eine Kurzübersicht über jede Phase, die Ihnen helfen soll, den Prozess zu verstehen.
1. Die Vorbereitungsphase des Unternehmensverkaufs
Welches Ziel verfolgen Sie bei Ihrem Unternehmensverkauf?
Egal, ob Sie nach neuen unternehmerischen Herausforderungen streben oder sich auf den Ruhestand vorbereiten: Es gibt viele Gründe, warum Sie Ihr Unternehmen verkaufen möchten. Es ist jedoch entscheidend, dass Sie als Verkäufer klare Ziele vor Augen haben. Beispielsweise, um die Zukunft Ihrer Marke zu gewährleisten oder um sicherzustellen, dass Sie eine gewünschte Position im Unternehmen behalten können. Die festgelegten Ziele bestimmen auch die Verkaufsstrategie von Anfang an.
Die interne Vorbereitung des Verkaufsprozesses
Zu Beginn bietet es sich an, eine SWOT-Analyse für Ihre Organisation zu erstellen. Was sind die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens und welche Chancen und Risiken birgt das Unternehmensumfeld? Dabei prüfen Sie grundsätzlich folgende Faktoren:
- Die Anzahl und Qualität Ihrer Kunden.
- Die Kompetenzen und Anzahl Ihrer Mitarbeiter.
- Die Position Ihres Unternehmens im Vergleich zu anderen (Benchmarking).
- Ihre Lieferantenbeziehungen.
- Die Markttrends und Branchenaussichten für Ihre Nische in den kommenden Jahren.
Indem Sie diese Fragen beantworten, erhalten Sie ein besseres Verständnis für die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens in Bezug auf den Verkaufsprozess. Dies ermöglicht es Ihnen, noch vor Beginn der Vermarktung Maßnahmen zur Wertsteigerung zu ergreifen. Mit dem Valuation Tool von viaductus können Sie eine indikative Bewertung für Ihren Unternehmenswert durchführen.
Ein externer Blick kann auch hilfreich sein, um Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten und attraktive Investitionsgründe zu formulieren. Analysieren Sie die finanzielle Situation Ihres Unternehmens anhand der Jahresabschlüsse der letzten drei Geschäftsjahre. Diese Analysen bilden die Grundlage für einen umfassenden Businessplan, der später als Entscheidungshilfe für potenzielle Käufer dient.
Sie können sich bei diesem Prozess von externen Beratern helfen lassen. Diese erstellen mit verschiedenen Bewertungsmethoden einen detaillierten Unternehmenswert, der als Grundlage für den Verkaufspreis dienen kann.
2. Die Vermarktungsphase im Verkaufsprozess
Wecken Sie Interesse mit einem ansprechenden Kurzprofil
Das anonyme Kurzprofil, auch Teaser genannt, soll das erste Interesse bei potenziellen Käufern wecken. Hier kann Ihnen ein externer Berater helfen, jedoch können Sie das mit viaductus (opens in a new tab) auch selbst in die Hand nehmen. Das Verkaufsinserat auf unserer Unternehmensbörse viaductus (opens in a new tab) zeigt Ihr Unternehmen von der besten Seite. Unser KI-gestützter Inserat-Creator hilft Ihnen im Handumdrehen ein ansprechendes, anonymes Inserat zu erstellen. Damit können Sie die richtigen Käufer für Ihr Unternehmen auf sich aufmerksam machen.
Finden Sie den passenden Käufer für Ihr Unternehmen
Mit Hilfe eines M&A Beraters können Sie ausgewählte Unternehmen ansprechen, welche strategisches Interesse an Ihrem Unternehmen haben könnten. Leider herrscht eine hohe Informationsasymmetrie darüber, wer und in welchem Bereich aktiv zukaufen möchte. Auf viaductus (opens in a new tab) treffen Sie auf Käufer mit seriösen Kaufabsichten, die dank Ihres Verkaufsinserats ersten Kontakt mit Ihnen herstellen können. Genauso können Sie potenzielle Käufer dank des Matching Algorithmus auf unserer Plattform kontaktieren. Unternehmenskäufer mit aktiven Kaufinseraten werden Ihnen vorgeschlagen, sofern die Kriterien des Unternehmens und des Gesuchs zueinander passen.
Tauschen Sie erste Fragen und Antworten aus
Im Rahmen des ersten Kontakts können Käufer und Verkäufer offene Fragen und Antworten austauschen. Dank unseres Messenger Systems auf viaductus (opens in a new tab) geschieht dies vollkommen anonym. Hiermit können Sie den potenziellen Käufer Ihres Unternehmens bereits kennenlernen und eine Basis für den weiterführenden Prozess bilden.
3. Die Verhandlungsphase beim Unternehmensverkauf
Gehen Sie mit dem Käufer eine Vertraulichkeitsvereinbarung ein
Je nachdem, wie sensibel Ihre Unternehmensdaten sind, bietet es sich an, mit dem Kaufinteressenten eine Vertraulichkeitsvereinbarung (NDA - Non Disclosure Agreement) abzuschließen. Hierbei kann Ihnen ein M&A Berater oder ein Rechtsanwalt helfen.
Führen Sie eine Management Präsentation durch
Im weiteren Schritt möchten sich der Verkäufer und der potenzielle Käufer endlich persönlich kennenlernen. Während der Management Präsentation werden potenziellen Käufern einerseits alle erforderlichen Informationen zur Verfügung gestellt, um die Situation des Unternehmens zu beurteilen. Andererseits bietet das persönliche Treffen die Möglichkeit, festzustellen, ob zwischen den Parteien eine allgemeine Sympathie besteht und ob ihre Vorstellungen zur zukünftigen Führung des Unternehmens übereinstimmen.
Dies ist auch für einen erfolgreichen Übergang und eine reibungslose Unternehmensnachfolge von entscheidender Bedeutung. Die Management-Präsentation findet üblicherweise in Form eines Besuchs am Standort des Verkäufers statt, inklusive einer Führung durch die Betriebsstätten.
Richten Sie einen virtuellen Datenraum ein
Wenn das Interesse des Käufers und Verkäufers nach der Management-Präsentation weiterhin besteht, wird in der Regel ein virtueller oder elektronischer Datenraum eingerichtet.
Ein virtueller Datenraum ist eine sichere Online-Plattform, die über das Internet zugänglich und passwortgeschützt ist. Auf dieser Plattform werden alle relevanten Dokumente und Daten für den Firmenkauf sicher verwaltet und gespeichert.
Die Due Diligence Prüfung
Die Due Diligence Prüfung oder kurz "DD", was wörtlich übersetzt "gebotene Sorgfalt" bedeutet, wird vom potenziellen Käufer durchgeführt. Sie zielt darauf ab, das Geschäftsmodell des zu prüfenden Unternehmens hinsichtlich potenzieller Chancen und Risiken zu untersuchen und spielt eine entscheidende Rolle bei der Festlegung des Unternehmenswerts.
Die Due Diligence umfasst die Überprüfung wirtschaftlicher, rechtlicher, steuerlicher und finanzieller Aspekte des Unternehmens. Sie ist für den Käufer von großer Bedeutung im Transaktionsprozess und wird in der Regel von einem Fachberater des Käufers durchgeführt.
4. Die Vertragsphase des Firmenverkaufs
Haben Sie mehrere Kaufinteressenten für Ihr Unternehmen?
Sofern Sie den Prozess bis hierher mit mehreren Interessenten durchlaufen haben, kommt es zu einem Bieterverfahren für Ihr Unternehmen. In diesem Fall können Sie sich Ihren “Lieblingskäufer” aussuchen, bzw. die anderen Bieter dazu animieren Ihre Gebote zu verbessern.
Der Vertragsabschluss - Das Signing
Die finalen Aspekte, die noch zu klären sind, umfassen die Ausgestaltung der Transaktionsstruktur und die Sicherstellung der Transaktionsfinanzierung. Sobald diese Angelegenheiten geklärt sind und beide Parteien mit den Verhandlungsergebnissen zufrieden sind, wird ein Termin beim Notar vereinbart.
Beim Notartermin erfolgt die offizielle Beurkundung der Transaktion und das damit verbundene Unterzeichnen des Vertrages, auch als Signing bekannt.
Der finale Abschluss - Das Closing
Im letzten Schritt erfolgt das Closing, bei dem der vereinbarte Kaufpreis gezahlt und die Anteile übertragen werden. Sobald dieser Schritt abgeschlossen ist, ist der Verkauf erfolgreich vollzogen und kann entsprechend gefeiert werden. Für den Käufer beginnt nun die Herausforderung, das Unternehmen zu integrieren, während sich der Verkäufer seinen neuen Zielen widmen und einen neuen Lebensabschnitt beginnen kann.
Die abschließende Vertragsphase ist geprägt von Verhandlungen und Vertragsunterzeichnungen. Diese Phase markiert jedoch nicht nur das Ende des konkreten Verkaufsprozesses.
Mit dem Abschluss dieser Phase haben Sie mehr als nur einen Firmenverkauf erreicht: Sie haben Ihr Unternehmen erfolgreich in die nächste Generation überführt und durch eine angemessene Unternehmensnachfolge Ihr Lebenswerk für die Zukunft gesichert.
Die wichtigsten Fachbegriffe im Verkaufsprozess
Die zentralen Begriffe im Prozess des Unternehmensverkaufs:
- M&A (Mergers and Acquisition): Umfasst alle Schritte im Kauf- und Verkaufsprozess eines Unternehmens.
- Long List: Eine Liste potenzieller Käufer, die anhand vordefinierter Kriterien erstellt wird.
- Short List: Eine Auswahl der aktiv angesprochenen Interessenten aus der Long List.
- Information Memorandum: Eine umfassende Unternehmenspräsentation zur ersten Bewertung.
- Teaser: Ein kurzes, anonymisiertes Exposé, um das Interesse potenzieller Käufer zu wecken.
- Prozessbrief: Begleitet das vertrauliche Info-Memo und umfasst den Ablauf des Verkaufsprozesses.
- Letter of Intent (LoI): Eine nicht verbindliche Absichtserklärung potenzieller Käufer.
- NDA (Non Disclosure Agreement): Vertraulichkeitsvereinbarung über Verhandlungen und Dokumente.
- Due Diligence: Umfassende Prüfung aller relevanten Unterlagen vor dem Verkauf.
- Datenraum: Virtueller Raum zum Teilen von verkaufsrelevanten Dokumenten.
- Asset Deal und Share Deal: Bezeichnen unterschiedliche Deal-Designs beim Unternehmensverkauf.
- Bieterverfahren: Wettbewerb zwischen Kaufinteressenten.
- Enterprise Value: Wert des Unternehmens.
- Discounted Cash Flow Verfahren (DCF): Verfahren zur Unternehmensbewertung.
- Debt- und Cash-Free: Finanzieller Stand des Unternehmens beim Verkauf.
- Earn-Out: Teilzahlung des Verkaufspreises.
- Signing und Closing: Vertragsunterzeichnung und Übergang des Unternehmens zum Käufer.
Es kann vorkommen, dass im Verkaufsprozess weitere Begriffe auftauchen, die hier nicht aufgeführt sind. In diesem Fall lohnt es sich, in unserem Glossar nachzuschlagen.
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