Fremdfinanzierung
Fremdfinanzierung bezeichnet eine Art der Außenfinanzierung, bei der zusätzliche Finanzmittel über das bereits von den Eigentümern zur Verfügung gestellte Kapital hinaus beschafft werden. Diese externe Fremdfinanzierung erfolgt in der Regel durch Bank- und Lieferantenkredite sowie möglicherweise auch durch die Ausgabe von Anleihen. Sie ist typischerweise mit einer festen Laufzeit verbunden.
Unterschieden wird zwischen einer langfristigen und einer kurzfristigen Fremdfinanzierung:
- Die langfristige Fremdfinanzierung, im Sinne von Bankdarlehen, Anleihen und Schuldscheindarlehen. Sie besitzen eine Laufzeit von über einem Jahr.
- Kurzfristige Fremdfinanzierungen sind zum Beispiel Kundenanzahlungen, Bankkredite oder Lieferantenkredite. Sie besitzen eine Laufzeit von unter einem Jahr.
Die Fremdfinanzierung unterscheidet sich von der Eigenkapitalfinanzierung hauptsächlich durch zwei Aspekte: (1) Durch eine festgelegte Verzinsung des Kapitals und (2) durch ein geringeres Risiko für den Kapitalgeber, da im Falle einer Insolvenz die Fremdkapitalgeber in der Regel vor den Eigenkapitalgebern bedient werden müssen.
Vorteile der Fremdfinanzierung im Vergleich zur Eigenkapitalfinanzierung sind:
- Steuerliche Abzugsfähigkeit der Vergütung für die Bereitstellung von Fremdkapital, wie beispielsweise Zinsen, als Betriebsausgaben.
- Der Leverage-Effekt: Durch den Einsatz von Fremdkapital wird die Eigenkapitalrendite erhöht, was zu einer verbesserten Eigenkapitalrentabilität führt.
Ein wesentlicher Nachteil der Fremdfinanzierung ist das erhöhte Unternehmensrisiko, insbesondere wenn die Zins- und Tilgungszahlungen in Zukunft aufgrund schlechter Umsatzergebnisse nicht gedeckt werden können. Dies birgt gleichzeitig die Gefahr der Überschuldung.